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Das Jotunheimen-Gebirge in Norwegen

Mitten im zentralen Südnorwegen, auf dem Territorium der beiden Provinzen Sogn og Fjordane und Oppland und zum Teil innerhalb des 1980 gegründeten, gut 1100 Km² großen und nach ihm benannten Jotunheimen-Nationalpark (Jotunheimen nasjonalpark), liegt mit dem ca. 3500 km² großen Jotunheimen-Gebirge das höchste norwegische und auch skandinavische Gebirge mit maximalen Gipfelhöhen von fast 2500 Metern. Im Westen vom längsten und tiefsten Fjord Europas, dem Sognefjord (ca. 200 Kilometer bzw. gut 1300 Meter) und im Osten von der felsigen Landschaft Valdres zwischen den weit ausgedehnten Tälern Gudbrandsdalen und Hallingdal samt deren Orte und Gemeinden Flå, Lesja, Dovre, Ringebu, Øyer, Skjåk, Nes, Lom, Vågå, Sel, Nord-Fron, Sør-Fron, Gol, Hemsedal, Ål, Hol, Gausdal und Lillehammer begrenzt, ist die Region eine der populärsten Wander, Wassersport- und Wintersportgebiete des Landes.

Lillehammer als Austragungsort der XVII. Olympischen Winterspiele von 1994 verfügt zwar über keinen eigenen Flughafen, Flugverbindungen auch von Deutschland aus bestehen jedoch mit dem ca. 120 Kilometer von dort entfernten Fagernes Airport Leirin sowie mit dem Oslo Airport Gardermoen. Per Pkw erreicht man die Gegend am besten über die Europastraße 6 an der norwegischen Westküste sowie über die landschaftlich reizvollen Strecken der Sognefjellstraße (fv. 55), der Strynefjellstraße (fv. 258) und der Valdresflya (fv. 51), auch per Zug gelangt man dorthin, die zwischen Oslo und Trondheim verkehrende Dovrebahn existiert in ihrer heutigen Form schon seit fast 100 Jahren und hält auch in der günstig für Ausflüge gelegenen und als Verkehrsknotenpunkt fungierenden Stadt Otta mit ihren etwa 1700 Einwohnern.

Unterkünfte

Unterkünfte für Besucher, Touristen und Urlauber gibt es im Jontuheimen-Gebirge aufgrund der bereits im 19. Jahrhundert einsetzenden touristischen Erschließung in großer Anzahl und Auswahl, je nach Geschmack und Geldbeutel kann man zwischen den bewirtschafteten und selbstbedienten Hütten des Norwegischen Wandervereins (DNT) in Gjendesheim, Olavsbu, Gjendebu, Glitterheim, Yksendalsbu, Fondsbu, Skogadalsbøen, Tomashelleren und Fannaråkhytta, den zum Teil hochklassigen Hotels sowie den offiziellen Campingplätzen in Lom, Lalm, Garmo Bøverdalen, Vågå und Skjåk wählen, auch wildes Camping mit dem Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil ist bei Einhaltung des Mindestabstands von 150 Metern zur nächsten Behausung und für maximal zwei Nächte am selben Ort fast überall gestattet. Immer beliebter wird auch ein authentischer Urlaub auf dem Bauernhof, ein solcher ist besonders für Familien mit Kindern attraktiv und im Jotunheimen-Gebirge außer in den bereits gerade genannten Orten auch in Nordberg und Tessanden möglich, an Jugendherbergen, Pensionen, rustikale Holzhütten, Ferienhäuser, Ferienwohnungen und privaten Fremdenzimmern herrscht ebenfalls kein Mangel.

Das Jotunheimen-Gebirge

Das Jotunheimen-Gebirge ©iStockphoto/Nanisimova

Kajak, Rafting, Klettern

Das Gebiet des Gebirges beherbergt auch eine Vielzahl an natürlichen und architektonischen Attraktionen sowie empfehlenswerten Ausflugszielen, exemplarisch zu nennen wäre etwa die sagenumwobene Schlucht Ridderspranget (Rittersprung) am auch als Kajak- und Raftinggewässer bekannten Fluss Sjoa bei Randsverk, eine Fahrt auf der weiter oben bereits erwähnten Sognefjellsveien als der mit 1434 Metern höchstgelegenen Passstraße im Norden Europas und der mit 40 Kilometer größte Festlandsgletscher Europas, der ca. 15 Kilometer breite und bis zu 500 Meter dicke Jostedalsbreen im Norden des Sognefjords. Besonders bei Kletterern, Extremsportlern und Alpinisten beliebt ist auch die karge und regenreiche Hochlandschaft Hurrungane samt ihrer mächtigen Berge Store Skagastølstind, Styggedalstind, Gjertvasstind, Sentraltind und Austanbotntind im Norden der Ortschaften Øvre Årdal und Turtagrø im westlichen Teil des Gebirges. Der Jotunheimen-Nationalpark wiederum begeistert mit dem türkisfarbenen und wunderbar ruhigen Gjendesee, ein beliebtes Ziel im Park ist auch die knapp 2400-Einwohnergemeinde Lom mit ihrer viel fotografierten Säulenstabkirche, dem bäuerlichen Freilichtmuseum Loms-Hof, dem Kräutergarten Nordgard Aukrust und dem norwegischen Gebirgsmuseum (Norsk Fjellmuseum). Typisch lokales Kunsthandwerk und feine Holzschnitzarbeiten kann man hingegen in der Galerie Jotunheimen des Hindseter Fjellhotels in Sjodalen erstehen.

Galdhøpiggen – der höchste Berg Norwegens als Wanderziel

Der mit Abstand bekannteste und meist belaufene Wanderweg des Jotunheimen-Gebirges ist derjenige auf dem bis zu 1743 Meter hohen Besseggengrat im Gebiet der Kommune Vågå in Oppland, für die nur von Juni bis August/September zugängliche Strecke sollte man ca. 7 bis 9 Stunden veranschlagen. Ein reizvolles Wanderziel ist auch der mit 2469 Metern höchste Berg Norwegens, der Galdhøpiggen, der von Spiterstulen und Juvasshytta aus erkundet wird. Touren werden auch um den benachbarten und zweithöchsten Berg Glittertind angeboten, sehr schön, wenn auch anstrengend ist die Bergwanderung Bukkelægeret zwischen Memurubu und Gjendebu, weniger anspruchsvoll gestalten sich die drei Kulturpfade von Aursjoe, Huldrestigen in Sjodalen und Bordvassvegen, als eher mittelschwer wird die Tageswanderung rund um den Berg Surtningssue klassifiziert. Auch sonst lassen sich zahlreiche weitere Aktivitäten unter dem endlos wirkenden Himmel der Region unternehmen, so etwa die geführten Gletscherwanderungen über bzw. auf dem Smørstabbreen, dem Bøverbreen, dem Styggebreen und dem Svellnosbreen, die Jagd auf wilde Rentiere und weiteres Kleinwild sowie Forellenangeln mit der problemlos erhältlichen Angellizenz, Snowboarding, Alpinski und Telemark im Sommerski-Center auf dem Gletscher Juvbreen sowie Langlauftouren auf den insgesamt 520 Kilometer Loipen und zahlreiche Möglichkeiten für Canyoning, Eisklettern, und Schneeschuhwandern.

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