Narvik

Narvik ist eine der wenigen Städte in Norwegen, die nördlich des Polarkreises liegen. Obwohl die exponierte Lage etwas ganz anderes erwarten lässt, verfügt Narvik aber über ein eher gemäßigtes Klima, das durch den Golfstrom verursacht wird. Die Temperaturen sinken in den Wintermonaten nur selten deutlich tiefer als bis zu -4,5 Grad Celsius ab. Narvik liegt am Fjord. Hinter der in etwa 100 m über dem Meeresspiegel gelegenen kleinen Stadt erheben sich Berge in einer Höhe von bis zu 1.000 m. Dies macht den besonderen landschaftlichen Reiz des Ortes aus.

Nördlichste Bahnhof in Europa

Narvik liegt in der Nähe der Grenze zwischen Norwegen und Schweden. Eine der Besonderheiten von Narvik besteht darin, dass vom örtlichen Bahnhof, dem nördlichsten in Europa, nur Züge nach Schweden fahren. Eine Verbindung zum norwegischen Schienennetz gibt es nicht. Die heute noch mehrmals täglich angebotene Zugverbindung nach Schweden war ursprünglich eingerichtet worden, um schwedisches Eisenerz zum eisfreien Hafen von Narvik zu schaffen.

Dem aufgrund des Golfstroms von Eis verschonten Hafen verdankte Narvik auch seine Bedeutung im Zweiten Weltkrieg. Von der deutschen Wehrmacht besetzt, war Narvik ein Ort erbitterter Kämpfe und wurde 1940 weitgehend zerstört. Der anschließende Wiederaufbau bescherte der Stadt Narvik ein eher nüchternes Erscheinungsbild. Dennoch lohnt ein Besuch in der kleinen arktischen Stadt.

Narvik ©iStockphoto/MisoKnitl

Anreise von Deutschland

Von Deutschland aus kann man Narvik mit dem Flugzeug über Oslo erreichen. Innerhalb Norwegens sind Flüge nach Tromsö mit anschließender, etwa vierstündiger Busfahrt nach Narvik möglich. Narvik verfügt selbst über einen Flughafen für kleine Maschinen. Von Oslo aus kann der Weg nach Narvik auch mit dem Auto angetreten werden. Die etwa 1.400 km können größtenteils auf der längsten Straße in Norwegen, der Europastraße E 6, zurückgelegt werden. Einzelne Fährüberfahrten sind notwendig.

Mittsommernacht

Die größten Sehenswürdigkeiten von Narvik liegen in der Natur, die den Ort umgibt. Berge und tief eingeschnittene Fjorde lassen den Betrachter unwillkürlich kurz den Atem anhalten. Hinzu kommt das Lichtphänomen der Mittsommernacht. Die Sommernächte sind hell, der Winter ist dementsprechend lang und dunkel. Im Ortszentrum von Narvik findet der Besucher den gerne fotografierten Wegweiser, der die Entfernungen zu vielen bedeutenden europäischen Städten angibt. Zu bestimmten Zeiten kann der für die Stadt Narvik so wichtige Erzhafen besichtigt werden.

Wintersportort und Wandern

Narvik entwickelt sich abseits vom Massentourismus zu einem beliebten Wintersportort. Für skandinavische Verhältnisse sind die Höhenunterschiede hier groß. Der Skilift im Ort befördert die Wintersportler in eine Höhe von etwa 1.000 m. Von dort aus ist nicht nur der Blick über den Fjord herrlich, sondern auch die Skiabfahrten, die fast bis zum Ufer des Fjords reichen. In den Sommermonaten ist Bergwandern die beliebteste Beschäftigung für Urlauber in Narvik. Mit der Gondelbahn können Besucher das 600 m hoch gelegene Bergrestaurant erreichen und einen herrlichen Ausblick genießen.

Übernachtungsmöglichkeiten und beste Reisezeit

In Narvik gibt es Übernachtungsmöglichkeiten der unterschiedlichsten Art. Von der Campinghütte bis zum 3-Sterne Hotel einer bekannten Hotelkette reicht das Angebot, aus dem der Urlauber je nach Komfortbedürfnis und Preisklasse auswählen kann. Die beste Reisezeit für den Skiurlaub liegt zwischen März und Mai. Grundsätzlich geht die Reisesaison in Narvik von Mitte Januar bis in den Herbst hinein.
Die Einwohner von Narvik sind gastfreundlich und freuen sich besonders in den Wintermonaten über die Abwechslung, die Touristen mit sich bringen. Im Sommer ist Narvik ein beliebtes Ziel für Motorradtouren auf der E 6. Außerdem ist ein Aufenthalt in Narvik beliebter Zwischenhalt bei einer Rundreise nach Schweden oder bei einer Reise zu den Lofoten und der nördlichsten Stadt in Europa.